blog.outlander-community.de

Episode 602: Allegiance

 

Episode 602
“Allegiance”

Drehbuch: Steve Kornacki und Alyson Evans
Regie: Kate Cheeseman

 

“Allegiance” – gibt man dieses englische Wort in einen Online-Übersetzer ein, werden einem als Ergebnis die Worte Treue, Loyalität und Verbundenheit angezeigt. Alle drei Begriffe treffen auf diese Folge zu, denn Jamie & Claire, Roger & Brianna und Fergus & Marsali sind sich treu verbunden und halten zusammen. Aber auch innerhalb des Familienverbandes stehen die Fraser/MacKenzies/Murrays loyal zueinander, respektieren sich und sind füreinander da.

Das Erzähltempo dieser Episode ist dem Umfang der Ereignisse angemessen und die einzelnen Szenen gehen sanft ineinander über, ohne dabei überstürzt oder nebensächlich abgehandelt zu wirken. Diese Folge besitzt mit Loyalität & Rivalität, Freud & Leid und Humor & Ernsthaftigkeit alle Zutaten, die eine unterhaltsame Stunde TV benötigt. Außerdem ist diese Episode vollgepackt mit Ereignissen aus dem Buch, deren Inhalt oft wortwörtlich aus “Ein Hauch von Schnee und Asche” übernommen wurde, wie zum Beispiel die Szene mit den Cherokee-Frauen, die Beerdigung von Granny Wilson und und und.
Mir hat diese Episode nicht nur deswegen gut gefallen, weil es viele Buch-Szenen fast wortwörtlich auf den Bildschirm geschafft haben, sondern auch oder gerade weil, das Drehbuch so viel Buch-Humor beinhaltet, wie wir lange nicht mehr in einer Folge finden konnten. Meiner Meinung nach ist diese Episode der filmische Beweis dafür, was wir Buchleser schon seit langem zu schätzen wissen: eine gute Prise von Dianas bissigem Humor beeinträchtigt die Ernsthaftigkeit eines Momentes nicht, sondern bereichert ihn. Ich habe jede Sekunde Buch-Humor in dieser Folge genossen – die Beerdigung von Granny Wilson ist unsagbar komisch, auch wenn der Anlass eher nicht zum Schmunzeln geeignet ist und die Cherokee-Frauen in Jamies Bett und vor allem seine Reaktion darauf haben mich laut lachen lassen.
Obwohl Major MacDonalds Katzenallergie keine Szene aus dem Buch ist, fügt sich der Witz dieses grandiosen Augenblicks nahtlos in diese Folge ein. Als Pollenallergikerin weiß ich, was es bedeutet, wenn man seine Anithistaminika nicht parat hat und daher verzeihe ich Major MacDonald, dass er unseren niedlichen und wunderschönen Adso als “
wretched creatures” betitelt.

Apropos Adso: In der Title Card sehen wir das putzige Katerchen, wie es entspannt auf einer britischen Uniform liegt – eine subtile, aber wirkungsvolle Anspielung für alle Buch-Leser, die Adsos Überfall auf die Perücke von Major MacDonald vermissen. Dafür, dass man uns Buch-Leser nicht vergessen hat, bedanke ich mich herzlich bei allen, die für diese Title Card verantwortlich sind.

Diese Folge ist meiner Meinung nach ein Gesamtkunstwerk, das man erst in seiner Komplexität sieht, wenn man einen Schritt zurücktritt und das große Ganze betrachtet. Es gibt viele kleine Sequenzen, die die Serienverantwortlichen wie kleine Perlen an einer Schnur aufgereiht haben und die erst zusammen eine wunderschöne Halskette, in Form einer sehenswerten Folge, ergeben. Jeder einzelner Moment in dieser Episode ist mit viel Liebe buchgetreu umgesetzt worden und ich hätte zu jedem etwas zu sagen, aber das würde den Rahmen sprengen. Wie ich bereits in den vergangenen Staffeln feststellen musste, stellt eine Episode, die nicht aus einem großen Handlungsstrang besteht, sondern aus vielen kleinen Details, schreibtechnisch eine echte Herausforderung dar. Denn ich muss aufpassen, dass ich mich nicht im Klein-Klein verliere und als Ergebnis dabei ein Fließtext entsteht, der stiltechnisch eine Aneinanderreihung von Ereignissen ist, die mit unzähligen Wiederholungen des Wortes “währenddessen” verbunden sind. Daher versuche ich in dieser Review die kleinen Sequenzen aus dieser Folge thematisch zu einer großen Szene zusammenzufassen und ich hoffe, dass ich dem Inhalt der Episode trotzdem gerecht werde.

Der Episoden-Oscar für …

die größte Selbstbeherrschung geht an Claire:
als sie sich in der Szene mit Tom und Malva gerade noch so zurückhalten kann, um Tom nicht zu erklären, was sie von St. Pauls Ansichten über Frauen hält.

die lauteste Sexszene geht an Jamie und Claire:
als die beiden, nach Jamies Rückkehr von den Cherokee, Sex auf dem Fußboden ihres Schlafzimmers haben, der so laut und wild ist, dass bei Mrs. Bug im Erdgeschoss die Gläser in der Vitrine wackeln.
Erinnert euch die Szene auch an die aus Episode 101, in der Mrs. Baird Frank und Claire beim Hüpfen auf dem Bett in ihrem B&B Zimmer belauscht hat und dachte, dass die beiden ihre zweite Flitterwochen in vollen Zügen genießen.
Verglichen mit der letzten Woche zeigt uns Jamies und Claires romantisches Flirten in der Szene “danach”, dass manchmal bei einem intimen Moment weniger einfach mehr ist, um ihn authentisch wirken zu lassen.
BTW: Warum genau sind Jamie und Claire in der Szene “danach” vollkommen bekleidet? SO funktioniert das doch nicht, oder?

die am Geringsten honorierte Erfindung aller Zeiten geht an Brianna:
Ich liebe den Moment in der Dinner-Szene im Hause Frasers, wenn alle denken, dass Bree schwanger ist und Jamie so bezaubernd unsicher und zugleich aufgeregt wie ein nervöser Teenager wirkt, wenn er aufspringt und einen Toast auf sein neues Enkelkind ausbringt. Aber Bree ist nicht schwanger, sondern hat leider “nur” Streichhölzer erfunden (Vielen Dank an dieser Stelle an Lord John für die Bereitstellung des weißen Phosphors). Für Roger, Brianna und Claire eine beeindruckende Erleichterung in ihrem Alltag, aber für Jamie, Marsali und Lizzie weniger aufregend als eine Schwangerschaft. Wissenschafts-Banausen, alle miteinander!

die beste Standpauke geht an Roger:
wenn er Fergus mit den Worten “Marsali needs you now. So for tonight, pull yourself together and be the man that Marsali thinks you are. The man that you promised her you’d be. Even if you have to pretend.”  klar und deutlich macht, wo Fergus Loyalität sein sollte, wenn die eigene Frau in den Wehen liegt. Wir kennen Roger als einen ruhigen, besonnenen und ausgeglichenen Menschen, der nur selten wütend wird und noch seltener seine Stimme erhebt. Aber wenn, dann ist sein Zorn sehr beeindruckend und nachhaltig, so dass er mit seinen Worten Fergus ohne wenn und aber an Marsalis Seite befördert.
Ich liebe Richard in dieser Szene, denn er zeigt mit seiner ausdrucksstarken Mimik uns Zuschauern sehr eindringlich, dass Roger nur allzu gut weiß, wie es ist, wenn man seiner Frau nicht bei der Geburt des Kindes beistehen kann. Sein Schmerz und seine Reue über diese verpasste Gelegenheit stehen ihm ins Gesicht geschrieben.
Aber vielleicht bekommt er eine weitere Gelegenheit, wenn sich das “Üben” von ihm und Brianna am Ende auszahlt.

die unglaubwürdigste Story geht an Claire:
wegen der Fortsetzung ihrer Äther-Missbrauch-Storyline.

The biggest Bastard of the Ridge
Tom Christie knüpft in dieser Folge dort an, wo er letzte Woche aufgehört hat (siehe Überschrift).
Indem Jamie Tom an seinen Freimaurer-Eid erinnert, fordert Jamie ihn diplomatisch auf, sich von dem Gedanken zu verabschieden, dass er der Herrscher über die neu erbaute Kirche sein wird. Ich kann Jamies Worten “The church in Tom Christie’s hands can become a weapon of war.”, die er zu Claire sagt, einhundertprozentig zustimmen. Tom Christie als Prediger ist wie Richard Brown als Indianer Agent – eine brandgefährliche und hochexplosive Kombination.
Jamie versteckt geschickt in seinem Vorschlag, dass die Kirche weder katholisch noch protestantisch genutzt wird, sondern diese als Versammlungsort für alle Bewohner auf Frasers Ridge dienen soll, den eindeutigen Befehl an Tom, diesem Vorschlag Folge zu leisten.
Frustriert über Jamies Einmischung kommt Tom in die vorübergehende Behausung, die er mit seinen Kindern bewohnt, bis die eigene Hütte der Christies fertig ist. Dort lässt er an Malva seinen Frust über Jamies erneute Einmischung und Zurechtweisung aus und macht sie für die verdorbene Milch verantwortlich. Als Strafe will er sie mit seinem Gürtel verprügeln, aber dieses missglückt wegen seiner verkrüppelten Hand. Malva kann ihre Schadenfreude nur schwer verbergen und Jessica Reynolds spielt ihren Charakter in dieser Szene wirklich fantastisch. Sie stellte Malva bis ins kleinste Detail abgestimmt dar, dass wir Zuschauer merken, dass mehr hinter diesem schüchtern wirkenden Mädchen steckt, als man es auf den ersten Blick vermuten würde.

Die unglaubliche Auferstehung der Granny Wilson
Hallelujah – Frasers Ridge hat eine Kirche und was für eine und in welchem Tempo! Um es mit Jamies Worten zu sagen “Well, they’ve put that up fast.”, denn es ist nicht nur eine kleine Kapelle oder eine umfunktionierte Hütte, sondern ein richtiges Gotteshaus mit allem, was dazu gehört. Und wenn es nach Jamie geht, dann auch noch mit Glocke und Fensterscheiben.
Sorry, aber ist das nicht alles ein klein wenig zu überdimensioniert? Erst das “Big House”, dann die Stallungen und jetzt diese extraordinäre Kirche. Deshalb frage ich für einen Freund: Wer zum Teufel bezahlt das alles und wie konnte diese Kirche so schnell so fertig werden, wenn die Christies, laut letzter Folge, noch nicht einmal die Fertigkeit besitzen, eine Hütte in Eigenregie zu bauen? 

Wie kann man eine Kirche besser einweihen, als mit einer Trauerfeier mit zeitgleicher Auferstehung kombiniert mit Todesfolge.
Ein Großteil des Dialogs auf Granny Wilsons Trauerfeier stammt direkt aus dem Buch, allerdings wurde Jemmy gegen Germain ausgetauscht, was für die Handlung aber unerheblich ist. Obwohl die Situation für Granny Wilson sehr beängstigend und traumatisierend sein muss – bedenkt, ihr würdet auf eurer eigenen Trauerfeier aufwachen – ist die Szene trotzdem sehr unterhaltsam. Besonders, wenn die alte Dame zur Höchstform aufläuft und ihren Schwiegersohn Hiram als “shameless skinflint” beschimpft und ihn der Unterschlagung ihrer Brosche bezichtigt, mit der sie hatte beerdigt werden wollen. Es kommt am Ende dann leider doch, wie Claire es prophezeit hat- Granny Wilson stirbt und die Gemeinde bekommt ihre wohlverdiente Trauerfeier.
Ich liebe Roger (und Richard) in dieser Szene, der als Laienprediger die anwesenden Gemeindemitglieder und die abstruse Situation mit seinem schottischen Charme vollends im Griff hat. Ganz besonders liebe ich den kleinen Schlagabtausch zwischen ihm und Granny Wilson, in dem Roger sie dezent, aber effektiv mit den Worten “I’m afraid you’re closer.” darauf hinweist, dass sie Gott eher Rechenschaft ablegen wird, als er. Einfach grandios mit viel schwarzem Humor geschrieben und mit dem notwendigen Witz von Richard interpretiert. 

Selbstverständlich macht niemand anderes als Tom Claire für Granny Wilsons kurzfristige Auferstehung vom Totenbett verantwortlich und bezichtigt sie der Hexerei. Jamie, der diesbezüglich bereits einige leidvolle Erfahrung gesammelt hat und daher keinen Spaß versteht, wenn jemand Claire der Hexerei oder dergleichen beschuldigt, schiebt Toms Andeutungen mit seinen harschen, unterschwellig drohenden Worten “And if I hear of anyone accusing her of witchcraft again.” sofort einen Riegel vor. Ob sich Jamies Freimaurer Frenemie aus Ardsmuir von dessen unausgesprochener und nur durch seine Mimik übermittelte Drohung beeindrucken lässt, werden wir in den verbleibenden sechs Folgen herausfinden.

My daughter Marsali
Mir gefällt es sehr, dass Claire Marsali als ihre Tochter bezeichnet, unabhängig davon, ob sie nun blutsverwandt sind oder nicht. Vor allem, wenn man sich noch einmal ihren holprigen Start in der dritten Staffel vor Augen führt, haben es diese beiden Frauen beziehungstechnisch sehr weit gebracht.

Als Claire die hochschwangere Marsali untersucht, entdeckt sie, wie auch schon in der letzten Folge, Blutergüsse auf ihrem Unterarm. Wie Marsali zugibt, stammen diese von Fergus, aber nur, weil er sich vor ihr hat schützen müssen, da sie in Rage über sein langes Wegbleiben und sein dauerhaftes Trinken auf ihn losgegangen ist. “I am cursed with my mother’s temper.” gesteht sie kleinlaut Claire ein und ich bin dankbar für den Hinweis, denn Marsali ist ein so sympathischer Mensch und eine so liebevolle Mutter und Ehefrau, dass ich (fast) vergessen habe, wessen Tochter sie ist. Aber auch wenn sie denkt, dass sie ihrer Mutter ähnlich ist, ist sie meilenweit von Laoghaires Neid, Jähzorn und Verbitterung entfernt. Allein schon, wenn man bedenkt, dass Marsalis Mutter Claire fast auf den Scheiterhaufen gebracht hätte und auf Claires Asche hätte tanzen wollen. Dagegen ist ein tätlicher Angriff auf den betrunkenen Ehemann fast harmlos, oder?
Auch erfahren wir in dieser Szene den Grund, warum Fergus kaum noch zu Hause ist und sich regelmäßig über den Whiskyvorrat der Ridge hermacht. Es ist, wie ich es in meiner letzten Review bereits vermutet habe – Fergus ist beschämt und fühlt sich schuldig, dass er Marsali und Claire nicht vor den Browns hat schützen können.

Bonjour, bonjour, bonjour
Die Geburts-Szene berührt mich sehr, insbesondere das, was sich zwischen Fergus und Marsali abspielt, auch wenn mich der Moment, in dem Fergus mit seinen “alten” Bordell-Tricks versucht, die Geburt zu beschleunigen, leicht erröten lässt. Sehr bewegt hat mich die Sequenz, wenn Marsali in Fergus Armen Halt und Trost findet und er ihr mit den Worten “I’ll not let you go.” versucht, die Angst zu nehmen, während der Geburt sterben zu können. Egal, was zwischen ihnen in den letzten Wochen vorgefallen ist, egal wie sehr sich Fergus seit Claires Entführung von Marsali entfernt hat und egal wie einsam und verlassen sich Marsali in der letzten Zeit gefühlt hat, am Ende zählt nur die unerschütterliche Liebe, die sie füreinander empfinden und die sie für immer aneinander bindet.
Marsali bringt ein gesundes und wunderschönes Baby zur Welt und wir Buch-Leser wissen, dass Henri-Christian sich zu einem ganz besonders liebenswerten Jungen entwickeln wird. Fergus begrüßt seinen Sohn mit vielen “Bonjours” und einem Strahlen im Gesicht, während er das kleine Bündel Mensch ehrfurchtsvoll in seinen Armen hält. Aber als er erkennt, dass etwas mit dem Baby nicht stimmt, verändert sich schlagartig sein Gesichtsausdruck in schockierte Fassungslosigkeit und Fergus drückt Claire das Baby in die Hand, ehe er fluchtartig den Raum verlässt.
Marsali hingegen reagiert weder schockiert noch anderweitig negativ auf ihren Sohn, wenn sie ihn das erste Mal in ihren Armen hält, sondern begrüßt ihn mit den Worten “Oh, he’s beautiful.” Sie ist ihm von Anfang an treu ergeben und ihre Mutterliebe bindet sie sofort an ihn, auch wenn er anders ist. Aber das spielt für Marsali keine Rolle – Henri-Christian ist ihr Sohn, ob kleinwüchsig oder nicht und sie wird ihn lieben, wie all ihre anderen Kinder und wird ihn mit ihrem Leben beschützen, wenn es sein muss.

BTW: Ist es nicht herzallerliebst, wenn Adso schnurrend während Marsalis Wehen neben ihr auf dem Bett liegt und ihr Trost spendet? Vielleicht sollte man einmal über den Einsatz von Katzen auf Entbindungsstationen als emotionale Unterstützung nachdenken?

Come what may
Dort wo die Folge beginnt, endet meine Review und ihr werdet am Ende meiner Worte feststellen, warum.
Jamie, begleitet von Young Ian, stellt sich den Cherokee als Indianer Agent seiner Majestät “King Georg III.” vor und die Verhandlungen zwischen ihm und dem Cherokee-Häuptling sind sehr buchnah gehalten. Auch wenn die Cherokee mit Nachdruck Jamie gegenüber ihren Wunsch nach Feuerwaffen vertreten, bleibt Jamie ruhig und entspannt, hört seinem Gegenüber aufmerksam zu und beendet dieses Treffen ohne Versprechen zu machen, die er nicht halten kann. Das ist JAMMF, wie er als geschickter und diplomatischer Verhandlungskünstler leibt und lebt. Die Cherokee sollten sich wirklich glücklich schätzen, dass ihnen Jamie und nicht Richard Brown gegenüber sitzt, denn ich kann Claires Aussage “Richard Brown would have made a terrible Indian agent.” nur zustimmen und denke nicht, dass Brown die Situation so geschickt und friedlich gemeistert hätte wie Jamie.
In der Nacht wird Jamie von zwei splitterfasernackten Cherokee-Frauen geweckt, die mit eindeutigen Absichten zu ihm ins Bett kommen und der Dialog dieser Szene stammt eins zu eins aus dem Buch. Beim Lesen habe ich mich immer schon sehr amüsiert, denn diese Sequenz ist und bleibt schlicht und ergreifend urkomisch und gehört zu meinen Top Ten-Szenen aus Dianas sechstem Buch. Aber Jamies Unbehagen, seine peinliche Berührung und Young Ians Amusement live und in Farbe zu erleben, ist meine ganz persönliche Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Young Inas Kichern ist regelrecht ansteckend und es macht sowohl ihm, als auch mir sichtlich Spaß, seinen Onkel verunsichert und hilflos in Gegenwart von zwei Frauen zu sehen, wo Jamie doch sonst jede noch so brenzlige und lebensbedrohliche Situation mit Bravour meistert und sich in der Vergangenheit erfolgreich gegen weitaus schlimmere Feinde verteidigt hat.
Ein großes Lob an dieser Stelle an Sam und John für dieses hinreißend komisches Schauspiel und ihre urkomische Mimik. Und auch ein großes Lob an das Set Departement für das wunderschöne Cherokee-Dorf, das sehr detailgetreu und mit viel Liebe gestaltet wurde.
Im weiteren Verlauf dieser Folge diskutieren Jamie und Young Ian darüber, ob die Cherokees Waffen erhalten sollen. Da aber weder Claire noch Brianna sich daran erinnern können, auf welcher Seite die Ureinwohner im Verlauf der Amerikanischen Revolution kämpfen werden, entscheidet sich Jamie zunächst dagegen, auch wenn Young Ian die Entscheidung seines Onkels nicht unterstützt. Habt Ihr bemerkt, dass im Hintergrund das CnD-Theme gespielt wird, wenn Jamie und Young Ian über die “Zukunft” sprechen?
Wenn Jamie durch ein Gespräch zwischen seinem Neffen und Marsali, das er versehentlich belauscht, erfährt, dass Young Ian ein Baby mit seiner Mohawk-Frau hatte, hinterfragt Jamie seine Entscheidung. Und das ist wieder einer der Momente, der mir in Erinnerung ruft, warum mir Jamie so sehr am Herzen liegt, denn er ist mannsgenug, sich selbst zu hinterfragen, seine Entscheidungen zu reflektieren und seine Meinung zu ändern, wenn es für ihn gute Gründe gibt, das zu tun.
Poor Ian! Mir bricht es das Herz, wenn ich seinen gebrochenen Gesichtsausdruck sehe, mit dem er sich an sein Baby erinnert, wenn er Henri-Christian in seinen Armen wiegt.
Nach dieser Neuigkeit versteht Jamie, warum Young Ian darauf drängt, dass sich die Stämme der Ureinwohner mit Waffen verteidigen können, denn er ist durch seine Zeit bei den Mohwaks mit ihnen verbunden und zählt sie genauso zu seiner Familie, wie die Frasers, MacKenzies und Murrays. Jamie sagt zu Claire “He fights for them because they are his family. His allegiance is to them. And my allegiance is to him.” Und da Jamies erste Loyalität immer seiner Familie gehört, entscheidet er sich für die Lieferung von Handfeuerwaffen an die Cherokee, denn die Familie seines Neffen ist automatisch auch seine Familie und wo Young Ians Loyalität liegt, da ist auch Jamies, mit allen Konsequenzen und komme, was wolle.

Alle Protagonisten in dieser Folge haben uns auf verschiedene Arten ihre “Allegiance” gezeigt und uns bewiesen, dass man mit allen Konsequenzen etwas beschützen, etwas verteidigen und für etwas einstehen muss, was einem lieb und teuer ist – komme, was wolle.

“Come what may” –  steht übrigens auch auf dem Promo Bild aus Oktober und ich finde es sehr tiefgründig, dass diese Folge über Treue, Verbundenheit und Loyalität mit diesen Worten endet.

Come what may – Je suis prest!

@ Yvonne Pirch


Wenn Dir dieser Blog gefällt,
dann abonniere ihn via E-Mail und verpasse nie wieder einen Beitrag!

Werde Teil unserer Outlander Community auf Facebook!