blog.outlander-community.de

Episode 608: I Am Not Alone

Episode 608
“I Am Not Alone”

Drehbuch: Luke Schelhaas
Regie: Jamie Payne

“I never thought that hearing a litany of your near-death experiences
would bring me so much peace.
Or maybe it’s just the nearness of you.”
(Claire Fraser)

ACHTUNG: Der folgende Text enthält Spoiler. Nicht nur Spoiler zur Serie und der aktuellen Folge, sondern auch zu allen Büchern von Diana Gabaldon, die bis zum heutigen Datum erschienen sind.

In dieser Folge wird auf ein Cold Opening verzichtet und daher beginnt sie nach dem Titelsong und der Title Card exakt dort, wo Episode 607 aufgehört hat, nämlich mit der Ankunft von Richard Brown und seinen Männern und seiner Forderung “Mr. Fraser, we’ve come for your wife, to arrest her for the murder of Malva Christie.”
Apropos Title Card: Diese hat mich zunächst verwirrt, aber jetzt, wo ich weiß, dass “Cheeseburger, fries, and a Coke from Carmi’s “ Claires Henkersmahlzeit wäre, wenn sie eine wählen müsste, gefällt mir die Sequenz sehr gut.

Bereits in meiner Review zur Folge 601 habe ich Mark Lewis Jones als perfektes Casting gelobt und in dieser Episode hat er erneut bewiesen, dass ihm die Rolle des Tom Christie auf den Leib geschrieben ist. Über die gesamte Staffel hinweg hat Mark Lewis Jones alles aus seinem Charakter herausgeholt und phänomenales Talent bewiesen, das er in dieser Woche mit dieser lobenswerten Glanzleistung noch übertroffen hat. 

Obwohl ich sehr erstaunt war, dass weder Matt Roberts oder Toni Graphia noch beide zusammen das Staffelfinale geschrieben haben (wie so oft in den vergangenen Staffeln) bin ich trotzdem nicht enttäuscht worden. Luke Schelhaas hat als Drehbuchautor ein abwechslungsreiches und fesselndes Staffelfinale erschaffen und hat mit seinem Drehbuch wieder einmal genau ins Schwarze und mich mitten in mein großes OL-Fanherz getroffen. Wenn er in dieser Art und Weise in der nächsten Staffel weiterschreibt, dann schubst er am Ende noch Matt Roberts von seinem Podest, auf dem dieser als mein absoluter Lieblings-Drehbuchautor seit langer Zeit auf dem ersten Platz steht. Dieses Staffelfinale hat alles, was ein Staffelfinale benötigt –  Spannung, Action, starke und prägnante Charakterszenen und tonnenweise Dialoge aus “Ein Hauch wie Schnee und Asche”. Auch mein Buch-Jamie ist wieder zurück und agiert in totaler Synchronisation mit meiner Buch-Claire, die ich endlich in dieser Folge wiederfinde, nachdem ich sie in dieser Staffel irgendwie verloren hatte. Trotz der an Handlung vollgestopften Folge hat Luke Schelhaas Raum für einige kleine epische Momente aus Dianas sechstem Buch geschaffen, die wir Buchleser so sehr lieben: Jamies “Akt der Reue” Gebet – Jamies Begegnung mit einer Wahrsagerin in Paris und seinen neun Leben – Jamies und Claires liebevolles Geplänkel, nachdem Claire einem ihrer Angreifer mit der Faust ins Gesicht geschlagen hat – Jemmys bedeutungsvolle Läuse – Fergus L’Ongion und und und. Diese Augenblicke machen diese Folge noch sehens- und liebenswerter als sie bereits ist und das Sahnehäubchen stellen für mich die beiden Nicht-Buchhandlung in Form von “Guardian Angel” Ian und Chief Bird, der mit Young Ian zu Jamies Rettung eilt, dar.

Pastor Katze ist eine Kurzhaar-Katze
Die MacKenzies bringen mit den Erlebnissen auf ihrer Reise nach Edenton ein bisschen Sonnenschein in diese sonst bedrückende Folge und bieten uns nicht nur eine sehr gut gelungene intime Szene, in der Luke Schelhaas auch Platz für das Vroom aus dem Buch gefunden hat, sondern auch drei wichtige und epische Momente aus “Ein Hauch von Schnee und Asche”.
Zum einen besprechen Roger und Bree, ob, wann und wie sie ihren Kindern erzählen sollen bzw. erzählen werden, dass sie aus der Zukunft stammen. Zum anderen präsentiert Roger Bree eine Zeitung mit dem Namen “The New Bern Onion.” Diese entpuppt sich nicht nur als eine einfache Ausgabe irgendeiner Zeitung, sondern als die Erstausgabe der Zeitung, die Fergus und Marsali in New Bern drucken.
Und dann sind da noch Jemmys Läuse. Ich bin ganz aufgeregt, wenn Bree die Haare ihres Sohnes durchforstet und sie zu Roger “He has lice.” sagt, denn ich weiß, dass diese Worte die Eintrittskarte zu der Szene sind, die sich für Roger und Brianna als einer der wichtigsten Momente in ihrem Leben herausstellen wird. Um Jemmy von den Läusen zu befreien, schneidet Bree ihm die Haare raspelkurz und entdeckt dabei auf seinem Kopf ein Nävus (auch als Muttermal oder Leberfleck bekannt). Roger erzählt, dass diese ungefährlich sind und dass er auch eines fast an der gleichen Stelle wie Jemmy hat. Ganz beiläufig erwähnt er, dass ihm ein Arzt gesagt dass, dass diese Nävi vererbbar sind. “They’re hereditary.” – drei Worte, die eine ganze Welt verändern, denn dadurch wissen Roger und Bree in Zeiten, in denen es keinen Vaterschaftstest gibt, mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit, dass nicht Stephen Bonnet, sondern Roger der Vater von Jemmy ist. Ich liebe es, wie erst ein Augenblick vergeht, bis beiden bewusst wird, was Roger da gerade gesagt sagt und was das für ihre Familie bedeutet. Sehr gut gefallen hat mir die stille Freude von Roger und Bree, mit der sie auf die Erkenntnis ihres Lebens reagieren und die ungeweinten Tränen in ihren Augen – ein sehr ergreifender Moment. Auch, wenn es weder für Roger noch für Bree wirklich wichtig ist, wer Jemmys biologischer Vater ist, denn er war, ist und bleibt für immer Rogers Sohn, freue ich mich mit ihnen, dass sie nach all den Jahren des Zweifels endlich Gewissheit haben, auch wenn diese eigentlich keine Rolle mehr spielt.


Die Rache des Richard Brown
Offenbar hat Claire ihr Trauma weitestgehend überwunden, da sie Brown und seinen Männern gegenüber selbstbewusst und stark auftritt, denn anstatt sich zu verstecken, entscheidet sie sich zu kämpfen. Ich liebe jede einzelne Sekunde, wenn Claire das Zepter in die Hand nimmt, sich bewaffnet und sich und Jamie verteidigt und nicht darauf wartet, dass Jamie sie rettet. Hallelujah – Claire Beauchamp Randall Fraser is back!
Und dies ist nicht alles, was wieder beim Alten ist. Claire hat in den vergangenen sieben Folgen sehr viel Zeit damit verbracht, ihre Dämonen alleine zu bekämpfen. Aber diese für die Frasers größte Krise seit ihrer Ansiedlung in North Carolina scheint Claires Universum wieder in die richtige Bahn zu lenken, denn zum ersten Mail in dieser Staffel treten Jamie und Claire als Team, als eine Einheit in totaler Synchronisation auf, so wie sie es schon unzählige Male in der Vergangenheit getan haben und machen dem Titel dieser Episode “I am not alone” alle Ehre.
In einer spannungsgeladenen und gut umgesetzten Szene versuchen Jamie und Claire sich im Haus gegen Browns Männer zu verteidigen, verriegeln und verbarrikadieren Türen und bemühen sich unter anhaltendem Beschuss die Fensterläden zu schließen. Holy Moly, habt ihr das Waffenarsenal gesehen, das Jamie im Keller des “Big Houses” beherbergt? Dieser Mann ist wirklich gegen alle Widrigkeiten des Lebens im wahrsten Sinne des Wortes gewappnet!
Als Richard Brown die Ideen ausgehen und er feststellt, dass die Frasers sich nicht ergeben und sich bis zu ihrem bitteren Ende verteidigen werden, schwenkt er eine weiße Fahne und bittet Jamie um eine Unterredung. Aber Jamie traut ihm keinen Millimeter über den Weg und es ist ihm absolut Schnuppe, dass Brown einen weißen Fetzen Stoff schwenkt. Fuck auf die Genfer Konventionen – Jamies Land, Jamies Regeln, ganz besonders, wenn es dieses widerliche Wiesel von Brown betrifft.

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich mich das erste Mal frage, wie lange es dauert, bis Lizzie und Keziah (ich denke, dass es Keziah war, der neben Lizzie im Stall gestanden hat,  oder?) Jamies Männer zusammengetrommelt haben, damit sie den Frasers zur Hilfe eilen. 

Irgendwann im Laufe des Abends droht Brown damit, das Haus niederzubrennen und wer muss da nicht auch an den Grund denken, aus dem Brianna durch die Steine gegangen ist. Und es ist eben diese Todesanzeige, die auch Claire sofort in den Sinn kommt, wenn sie zu Jamie sagt “The obituary said the Sabbath before the 21th of January. It’s May, for heaven’s sake.” Jamie zuckt nur mit den Schultern und bemerkt, dass man einem Drucker nicht immer trauen kann.
“Where on Earth is Ian?” und Claire spricht das laut aus, was ich auch gerne wissen möchte. Es ist wirklich deprimierend und herzergreifend, wenn Jamie feststellt, dass, wenn bis jetzt keine Hilfe eingetroffen ist, auch niemand mehr zu ihrer Rettung eilen wird. Ich bin fuchsteufelswild, denn ich kann nicht glauben, dass alle, also wirklich alle, auf der Ridge glauben, dass Claire die Mörderin von Malva ist. Okay, das Fischervolk wird für Claire keinen Finger krumm machen und Young Ian ist entschuldigt, denn er ist laut Jamies Aussage auf der Jagd. Aber was ist mit Jamies Gefährten aus Ardsmuir? Wo bleiben Lesley und Hayes? Wo sind Mac Dubhs Männer?

Während also Jamie und Claire warten, entweder darauf, dass Brown das Haus niederbrennt oder dass ein Wunder geschieht und doch noch Verstärkung eintrifft, schlägt Jamie vor für alle Fälle den “Act of Contrition” zu beten. “We did that always the night before a battle.” sagt Jamie zu Claire und während er betet, liegt sie in seinem Schoß und ein paar Tränen rollen ihr über das Gesicht. Jamie wirkt in diesem Moment beunruhigend beruhigend friedlich und in sich ruhend, so als ob er sich mit ihrer Niederlage abgefunden und seinen Frieden mit der daraus resultierenden Konsequenz gemacht hat. Jamie wird Claire niemals an Brown aushändigen und er wird sich niemals ergeben, selbst wenn seine Angreifer ihm sein Haus über dem Kopf anzünden. Jamie weiß, dass er wahrscheinlich sterben wird, denn er und Claire sitzen in der Falle, aber er weiß auch, dass er an ihrer Seite sterben wird und dieser Gedanke allein verleiht ihm Stärke und inneren Frieden, sich seinem Schicksal zu ergeben und die ihm verbleibenden Minuten oder Stunden in Claires Gegenwart auszukosten.
How many times, would you say, have I come close to dying?” fragt Jamie und mein Buchleser-Herz schlägt Purzelbäume, ob dieser epischen Frage aus dem 13. Kapitel aus Dianas sechsten Buch. Jamie und Claire zählen insgesamt fünf Situationen auf, in denen TV-Jamie an der Schwelle des Todes stand – nach dem Auspeitschen von BJR, nach Wentworth, nach Culloden, nach Laoghaires “Attentat” und nach dem Schlangenbiss. Also fehlen Jamie noch vier “Nah-Toderfahrungen”, wenn wir der Wahrsagerin aus Paris Glauben schenken können oder wollen. Claire findet Trost in dem Gedanken, dass Jamie nur schwer totzukriegen ist und klammert sich hoffnungsvoll an diesen, wie der Ertrinkende an einen Strohhalm.

Im weiteren Verlauf der Nacht gesellt sich das Fischervolk zu Brown und seinen Männern. Irgendwie erinnert mich dieser wütende und mit brennenden Fackeln ausgestattete Mob an den aus Folge 402, der auf River Run auftaucht, wenn Claire versucht dem schwerverletzten Sklaven Rufus das Leben zu retten. Seit der letzten Folge komme ich nicht darüber hinweg, wie undankbar dieses Fischervolk ist, bedenkt man, wo diese Menschen heute wären, wenn die Frasers ihnen nicht erlaubt hätten, sich auf ihrem Land anzusiedeln. Viele von ihnen hätten Hunger, Kälte und Krankheiten erleiden müssen. Es ist unfassbar und es macht mich sprachlos, dass dieser Auflauf, dieses Geschrei nach Gerechtigkeit und die Anschuldigungen gegenüber Claire, sie sei eine Mörderin und eine Hexe, der Dank dafür sein soll, dass die Frasers sie mit offenen Armen auf der Ridge willkommen geheißen, ihnen Nahrung, Kleidung und Baumaterial für ihre Hütten zur Verfügung gestellt und bei deren Bau geholfen haben. Undankbares, selbstgerechtes Pack!
Und wieder einmal frage ich mich, wo zum Teufel Mac Dubhs Männer bleiben und wann Young Ian endlich von der Jagd zurückkommt?
Als Jamie und Claire das Haus verlassen, tauchen ENDLICH Lizzie und Keziah mit einer Handvoll von Jamies Männern im Schlepptau auf. Das ist alles? Schön und gut, aber wo ist der Rest? Wollte keiner von den Pächtern für die Frasers Partei ergreifen? Und wie viele Millionen Hektar groß ist diese Ridge eigentlich, dass es Stunden gedauert hat, bis Lizzie mit Hilfe zurückgekommen ist? Oder hat sie die paar Männer erst aus Schottland einsegeln lassen? Wenn ich in dieser Szene die Übermacht des Fischervolkes sehe, wird mir bewusst, wie verraten, alleine und verlassen sich Jamie und Claire fühlen müssen. Claire beteuert ihre Unschuld, Jamie verteidigt sie mit allen verbalen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, aber die Stimmung heizt sich weiter auf und das undankbare Fischervolk besteht darauf, dass nicht nur Claire, sondern auch Jamie der Justiz vorgeführt werden soll. Jamie gibt zu verstehen, dass er niemandem traut und dass er weiß, dass sobald sie sich den Browns ergeben, sie so gut wie tot sind. Ein sichtlich angeschlagener und um Jahre gealterter Tom Christie bahnt sich seinen Weg durch den wütenden Mob und sagt “I will travel with them, as surety that no further evil will be done.”  Jamie lässt sich notgedrungen auf den Deal ein, denn obwohl seine Beziehung zu Tom nicht immer die Beste gewesen ist, vertraut Jamie auf sein Wort und nicht nur, weil auch Tom ein Freimaurer ist, sondern Jamie in ihm einen Ehrenmann sieht.

Tom legt die “Abreise” auf den nächsten Morgen fest, so dass Jamie und Claire eine letzte Nacht in ihrem Ehebett verbringen können. Auch wenn ich die übertriebene Opulenz des “Big Houses” öfters kritisiert habe, fühle ich trotzdem mit Claire, wenn sie die Zerstörung, die die Gewehrkugeln verursacht haben, betrauert. “I’m so scared.” flüstert Claire, wenn sie später neben Jamie im Bett liegt und sich zu ihm umdreht. Die Fraser finden Stärke und Sicherheit in den Armen des anderen, wenn sie sich in einem fast schon verzweifelten Akt lieben und dabei von einer dramatischen Komposition des Jamie & Claire Theme begleitet werden. 

Am nächsten Morgen brechen Browns Männer in Begleitung von Tom auf, um Jamie und Claire nach Salisbury zu bringen, damit sie dort vor ein Gericht gestellt werden können. Claire blickt wehmütig bei ihrer Abreise auf ihr Haus zurück, auf ihr erstes Heim, das sie mit Jamie geteilt hat und ihre Zweifel, ob sie ihr Zuhaue in ihrem Leben noch einmal wiederzusehen wird, stehen ihr ins Gesicht geschrieben. Jamie greift tröstend ihre Hand und wir sehen, wie bereits in den Szenen zuvor, die innige Verbindung, die keiner Worte benötigt.
Endlich und zur allgemeinen Erleichterung taucht Young Ian in Begleitung von John Meyer am nächsten Morgen auf der Ridge auf und eine völlig aufgelöste Lizzie setzt die beiden über die Vorkommnisse des letzten Tages mit den Worten “They’ve taken them!” in Kenntnis. Young Ian antwortet “What happened?” und ich denke nur, wie viel Zeit hast er denn wohl?

Da in Salisbury die Gerichtsbarkeit ihre Arbeit eingestellt hat – immerhin befinden wir uns im Jahre 1775, in dem sich die beginnenden Revolution in North Carolina bemerkbar macht – musss die Gruppe ins 200 Meilen entfernte Wilmington fahren, um Jamie und Claire vor ein Gericht zerren zu können, da River Run wegen Jocastas Einfluss in dieser Stadt für Brown nicht in Frage kommt. Übrigens weiß Jamie spätestens seit dem Augenblick über Toms Gefühle für Claire Bescheid, wenn dieser ihr eine Schale mit Essen bringt. Achtet mal, wie Jamie Tom dabei beobachtet und wie er ihn danach ansieht – Jamie zählt eins und eins zusammen, da bin ich mir ganz sicher! Young Ian ist nicht nur in dem Moment ein echter Lichtblick, wenn er auf Frasers Ridge erscheint, sondern auch dann, wenn er sich Jamie im Gestrüpp zu erkennen gibt. “I’m not alone. Say the word, we’ll come out.” sagt er zu Jamie und ich schmunzle, weil Young Ian gerade den Episodentitel erwähnt. Auch bin ich wirklich sehr erleichtert, dass er zur Rettung seines Uncle und seiner Auntie gekommen ist und frage mich, wen er noch alles mitgebracht hat: 

Tom entpuppt sich auf der Reise nach Wilmington als der Ehrenmann, den Jamie in ihm sieht, wenn Tom wiederholt und unermüdlich zu seinem Wort steht und darauf aufpasst, dass den Frasers kein weiteres Leid widerfährt. So ist es nicht verwunderlich, dass er beherzt bei der “Steinigung” ins Salisbury eingreift, als die Lage zu eskalieren droht. Die Serienverantwortlichen haben meiner Meinung nach das herrschende Chaos und die rohe Gewalt, mit denen sich die Bewohner von Salisbury gegen Jamie und Claire wenden, sehr anschaulich dargestellt. Besonders mag ich Claires Wut und wie sie einem der Angreifer einen ordentlichen rechten Haken mitten ins Gesicht verpasst. Das ist unsere Claire, die wir alle von Herzen lieben!
Auch im späteren Verlauf, wenn Jamie und Claire getrennt werden, wird Tom zum Beschützer von Claire und zu ihrem einzigen Anker in einer stürmischen Zeit. Ich dachte nicht, dass ich einmal sagen werden, dass ich sehr dankbar über die Anwesenheit von Tom Christie bin, als er plötzlich auftaucht, nachdem Jamie und Claire durch eine List von Seiten von Browns Männern getrennt wurden und Brown sie mit ein paar seiner Männer nach Wilmington bringen will, während die anderen Mitglieder seiner Gang Jamie festhalten und zusammenschlagen. Tom ist wirklich Claires Retter in höchster Not, wenn man bedenkt wie panisch sie sein muss, weil sie ohne Jamies Gegenwart wieder einem Brown hilf- und schutzlos ausgeliefert ist.

Dank Tom übersteht Claire, abgesehen von ihrer Sorge um Jamies Leben, ihren Transport nach Wilmington soweit unbeschadet und wir stellen fest, dass auch in dieser Stadt die Revolution Einzug gehalten hat, wenn wir aus Claires Perspektive die mit Parolen beschmierten Hausfassaden, die zerstörten Fensterscheiben und den Schutt auf den Straßen sehen können. Brown lässt Claire in das ortsansässige Gefängnis sperren und Tom übergibt ihr einen Beutel mit Münzen, damit sie etwas hat, das ihr Wohlergehen sichert. Dann versichert er ihr, dass er in der Stadt bleiben wird und dass Jamie am Leben ist. Am Ende ist der Mann, dessen Tochter und Enkelsohn Claire angeblich ermordet haben soll, der einzige Schutz, der Claire geblieben ist und auch, wenn sie verängstigt und einsam ist, ist sie nicht allein.

Am Ende dieser Folge treffen wir noch einmal auf Jamie, der sich gefesselt an einem Strand irgendwo im Nirgendwo befindet. Einer von Browns Männern klärt ihn darüber auf, was sie mit ihm vorhaben – Jamie soll auf ein Segelschiff gebracht werden, das in der Nähe vor Anker liegt und das ihn zurück nach Schottland bringen soll. Übrigens eine durchaus reelle Drohung, denn während der Amerikanischen Revolution hat man sich so mutmaßlichen Loyalisten und Unruhestifter wirkungsvoll für immer entledigt. Aber bevor Jamie noch Schlimmeres widerfahren kann, sind Young Ian, John Meyer zusammen mit Chief Bird und seinen Cherokee-Kriegern zur Stelle. “I will fight with you, Bear killer.” nickt Chief Bird Jamie mit einem zufriedenem Gesichtsausdruck zu, wenn sie ihn befreit haben. Als Jamie, Young Ian, Meyer und die Cherokee ihrer “Befreit Claire”-Mission entgegengaloppieren, wird mir schmerzlich bewusst, dass in diesem Moment nicht nur Young Ians Geschichte in dieser Staffel einen gebührenden Abschluss findet, sondern mit dieser Kameraeinstellung nicht nur diese Folge, sondern auch diese Staffel endet und wir uns offiziell in Droughtlander 6.0 befinden. Hoffentlich nicht für allzu lange, denn am Ende dieses Staffelfinales bleiben viele Fragen offen und als Buchleser bin ich froh, dass ich alle Antworten kenne und dass mich dieser Cliffhanger nicht raschelig macht. Allen Nicht-Buchlesern, die unbedingt wissen wollen, wie es weitergeht, lege ich folgendes ans Herz: lest die Bücher!

I am not alone – auch wenn man zu Beginn dieser Folge den Eindruck gewinnt, dass die Frasers alleine sind, sind sie es am Ende nicht. Jamie beschützt Claire, notfalls mit seinem Leben – Tom übernimmt Jamies Rolle, wenn dieser abwesend ist – Jamie kann auf überraschende Verbündete zurückgreifen, wenn Young Ian ihn mit Hilfe der Cherokee rettet.

I am not alone – so fühle ich mich auch, seitdem ich vor sieben Jahren mit dem Start der ersten Staffel die OL-Fangemeinde in den Social Medias entdeckt habe und mich seitdem mit unzähligen Menschen austauschen konnte, viele davon persönlich kennengelernt habe und ich einige von ihnen heute zu meinen engsten Freunden zähle.
I am not alone – OL hat mir so viel gegeben und ich bin für vieles, das ich durch OL habe finden können, unendlich dankbar. Für meine Liebe zum Schreiben, die ich erst durch die Serie entdeckt habe. Für meine treuen Follower, die meinen Worten durch ihr Lesen und ihre Kritik Leben einhauchen und ohne die mein Blog nur ein weiterer Link in den Weiten des WWWs wäre. Und last but not least für meine Mädels, die mich immer wieder aufs Neue fühlen lassen, was wahre Seelenfreundschaft bedeutet und die für mich eine echte Inspiration sind.

Ich bedanke mich von Herzen für euer Interesse an meinen Reviews, für eure Kommentare, für euer Lob, für eure Kritik und für viele anregende und interessante Diskussionen, die durch euch in den Facebook-Gruppen entstanden sind. Ich werde euch und das hier sehr vermissen und hoffe, dass wir uns zur siebten Staffel an diesem Ort wiedersehen werden.

Bleibt gesund und passt auf euch auf!

Je suis prest – Come what may!

@ Yvonne Pirch


Wenn Dir dieser Blog gefällt,
dann abonniere ihn via E-Mail und verpasse nie wieder einen Beitrag!

Werde Teil unserer Outlander Community auf Facebook!