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Episode 601: Echoes

Episode 601
“Echoes”

Drehbuch: Matthew B. Roberts
Regie: Kate Cheesman

“By blood and by choice, we make our ghosts. We haunt ourselves.”
(ClaireFraser)

 

ACHTUNG: Der folgende Text enthält Spoiler. Nicht nur Spoiler zur Serie und der aktuellen Folge, sondern auch zu allen Büchern von Diana Gabaldon, die bis zum heutigen Datum erschienen sind.

Um es mit den Worten von Major MacDonald zu sagen: “Never too early for a celebratory drink!” – in diesem Sinne Slainthe and Welcome Back Clan Outlander!
Droughtlander 5.0 – die längste Durststrecke, die es im OL-Universum jemals gegeben hat (zumindest auf TV-Seite, Buchleser können leider auf ganz andere Wartezeiten zurückgreifen), ist offiziell seit dem 06.03.2022 vorüber. Kaum zu glauben, dass die letzte Folge aus Staffel 5 vor fast zwei Jahren, am 10.05 2020, ausgestrahlt wurde. Genauso lange ist es her, dass ich schreibtechnisch irgendetwas zu Papier gebracht habe. Daher schauen wir mal, wie sprachlich eingerostet ich bin.

Starten wir am besten am Anfang, zwar nicht am Anfang dieser Folge, denn diese beginnt mit einem Rückblick auf die Ereignisse aus Staffel 5, aber am Anfang meiner Review – mit den neuen Opening Credits!
Wie in allen anderen Staffel zuvor wurden die Opening Credits an die aktuelle Handlung angepasst und stellen eine bildliche Verbindung zu längst vergangenen Szenen und zu denen aus der aktuellen Staffel her. Bei mir sind insbesondere folgende Sequenzen hängengeblieben: ein Mann (ich tippe auf Roger), der einen verschneiten Hügel zu einer sich noch im Bau befindlichen Kirche hinaufgeht – die Montage einer schottischen Hügellandschaft (mag das Glencoe sein?) – Roger auf seinen Knien, betend am Altar –  Brianna mit ihren Streichhölzern (kleine Erfindung, aber große Wirkung, wie wir Buchleser wissen!) und sieben Reiter, die mit ihren Pferden über einen Strand galoppieren (die Bedeutung dieses Schnipsels ist mir noch nicht klar, aber das lässt sich in den verbleibenden sieben Folgen bestimmt herausfinden).

Nicht nur die Opening Credits haben sich verändert, auch der “Skye Boat” Song wurde den neuen Gegebenheiten angepasst. Der mehrstimmige Chor aus der fünften Staffel ist einem weiblichen/männlichen Duett gewichen, wobei der weibliche Part von Raya Yarbrough gesungen wird und Griogair Labhruidh die männliche Stimme übernimmt. Beide Künstler sind im OL-Universum bekannt – Raya Yarbrough als Sängerin der Titelmelodie zum Beispiel aus der ersten Staffel und Griogair Labhruidh als Sänger des eindringlichen, und für mich immer noch gänsehauterzeugenden, Liedes “Moch Sa Mhadainn”  aus Folge 209 “Jes suis prest”.
Bear McCreary hat den Titelsong nicht nur stimmlich, sondern auch inhaltlich angepasst. So singt die männliche Stimme von einem “Lad” und die Weibliche weiterhin von einer “Lass”. Ich liebe die Stimmung, die durch die Synchronisation der Stimmen von Raya Yarbrough und Griogair Labhruidh entsteht. Am Anfang erzählt jeder seine eigene Geschichte, um sich dann im Refrain zu vereinen. Denn die Serie handelt nicht mehr alleine von Claires Leben, sondern auch von Jamies und anderen Frauen und Männern, die im Einklang und Harmonie als Paare das Geschehen auf Frasers Ridge bestreiten – wie Jamie & Claire, Roger & Brianna und Fergus & Marsali.

Die auf die Opening Credits folgende Title Card zeigt uns Claires chemische Apparaturen, als Hinweis auf ihre geglückte Äther-Produktion. Ganz besonders mag ich die gälische Version des “Skye Boat” Songs (ich glaube zumindest, dass es dieses Lied ist), die die Title Card untermalt.

Die Opening Scene bringt uns mitten in das tägliche Leben auf Frasers Ridge, das mit der sehnsuchtsvollen und seichten, aber trotzdem lebendigen und auf eine positiven Art und Weise einlullenden Melodie des Frasers Ridge Theme begleitet wird. Mir wird bei dieser Szenerie warm ums Herz, denn dieser kurze Augenblick erinnert mich an all die wundervollen Momente aus den Büchern, in denen wir Leser am Alltag der Frasers und ihrer Pächter teilhaben dürfen. 

Apropos Fraser Ridge – ich verspreche an dieser Stelle hoch und heilig, dass es das letzte Mal sein wird, dass ich das opulente Haus der Frasers kritisch betrachte und ich erwähne es auch nur, da es zukünftiges Konfliktpotential beinhaltet. Denn Allan Christie hat Recht – Jamie und Claire leben wie die Könige und obwohl Neid und Missgunst an dieser Stelle völlig unangebracht sind, könnte dieses zu Komplikationen führen. Versteht mich nicht falsch, das Haus ist zweifelsohne eines der  wunderschönsten Sets, die Jon Gary Steele erschaffen hat und es mit so viel Liebe zum Detail gestaltet. Aber es ist mit seinen teuren Wandvertäfelungen, seinen luxuriösen Glasscheiben, seinen exquisiten Möbeln und Ausstattungen nicht annähernd das, was Diana in ihren Büchern beschreibt und für meinen Geschmack ist es für Jamie und Claire, die beide keinen Wert auf materielle Dinge und Statussymbole legen, einfach zu viel.

Besonders freut es mich, dass Matthew B. Roberts das Drehbuch zum Staffelauftakt geschrieben hat. Die treuen Blog-Leser unter euch wissen, dass er einer meiner Lieblings-Drehbuchautoren ist, denn er hat oft bewiesen, dass er Dianas Worten auf der filmischen Ebene gerecht wird und auch dieses Mal hat er (mich) nicht enttäuscht. Es erstaunt mich positiv, für wie viele Handlungsstränge aus dem sechsten Buch in dieser Premierenfolge die Grundsteine gelegt werden: der große Christie-Konflikt, Jamie als Indianeragent und seine Beziehung zu Major MacDonald, Fergus Lebenskrise und Eheprobleme, Claires anhaltende PTBS, der Plot in Bezug auf Roger und Amy MacCallum, eine unterschwellige Andeutung bezüglich Rogers neuer Berufsorientierung und, wie schon in der letzten Staffel, das über allem schwebende Damoklesschwert der amerikanischen Revolution.

Die Folge beginnt mit Claires Voiceover, das die Ereignisse früherer Episodenhandlungen rekapituliert und das mit dem letzten Satz aus dem Prolog zu “Ein Hauch von Schnee und Asche” endet. Am Ende dieser Folge überrascht uns Claire mit einem erneuten Voiceover, in dem sie wortwörtlich den Prolog aus “Ruf der Trommel” zitiert. Für mich eine sehr gelungene stilistische Verbindung um das Neue in der kommenden Staffel mit den Nachwirkungen aus der Vergangenheit zu verbinden. Insbesondere, wenn man Claires And if time is anything akin to God, I suppose that memory must be the devil.” aus ihrem erstem Voiceover mit ihrem ersten Satz “I’ve never been afraid of ghosts.  I live with them daily, after all.” am Ende der Folge verknüpft. Diese beiden Aussagen zeigen beispielhaft, dass es in “Echoes” um die Nachwirkungen der Ereignisse aus der Vergangenheit geht und wie diese Geschehnisse die Mitglieder der Familie Fraser und die Bewohner auf Frasers Ridge in der Gegenwart beeinflussen. Zum einen ist da Claire, die immer noch unter den Ereignissen aus Folge 512 leidet und es ist absolut okay und nachvollziehbar, sich an ihrer Stelle nicht “fine” zu fühlen, auch wenn sie anderes gegenüber Brianna behauptet. Zum anderen belasten verständlicherweise auch Jamie immer noch die Geschehnisse um Claires Entführung, was sich unter anderem darin zeigt, dass er Claire nicht aus den Augen lässt und sie zu ihren Hausbesuchen begleitet. Auch Fergus und Marsali hat das Geschehen im letzten Staffelfinal nachträglich beeinflusst, da Fergus seinen Scham darüber, Marsali und seine Adoptivmutter nicht hat beschützen zu können, in Whisky ertränkt und auch handgreiflich gegenüber seiner Frau wird. Des Weiteren wird Jamie in dieser Episode von einem Geist aus der Vergangenheit in Gestalt eines ehemaligen Mitinhaftierten aus Ardsmuir heimgesucht und die zwanzig Minuten mehr Sendezeit in dieser Folge sind bitter nötig, damit wir hautnah miterleben, wie der Konflikt zwischen ihm und Tom Christie begonnen hat. 

Und bevor ich mit meiner eigentlichen Review beginne….Welcome to the Clan – Mark Lewis Jones als Tom Christie, Jessica Reynolds als Toms bezaubernde (hüstel) Tochter Malva und Alexander Vlahos als Toms wunderbaren (räusper) Sohn Allan.
Bereits nach dieser ersten Folge ziehe ich, wie so oft, meinen Hut für das auf den Punkt gebrachte Casting. Ich hass-liebe die Familie Christie schon jetzt für all den Ärger, das Leid und die Katastrophen, für die sie in den kommenden Folgen verantwortlich sein werden. Besonders fasziniert es mich, wie klein und zerbrechlich Malva im Vergleich zu Claire wirkt und wie unschuldig sie erscheint oder zu diesem Zeitpunkt wohl auch noch ist. Mark Lewis Jones beeindruckt und überzeugt mich mit seiner Darstellung als Tom Christie sehr, denn er erschafft einen Charakter, der allein durch seine Körperhaltung und seine Mimik eine fast schon abstoßende Selbstgerechtigkeit ausstrahlt, ohne auch nur ein einziges Wort sagen zu müssen. 

Ardsmuir 1753
Nach Claires Voiceover und der Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse aus der vorherigen Staffel, transportiert uns ein Flug über die schottische Landschaft in das Jahr 1753  – in das Jahr, in dem Jamie sich nach sieben Jahren in der Höhle an die Rotröcken übergeben hat und nach Ardsmuir gekommen ist.
Und ebenda treffen wir ihn an, wie er mit anderen jakobitischen Gefangenen und ehemaligen Kriegskameraden Steine schleppt. Um genau was zu tun? Einen Damm mitten im Nirgendwo zu bauen? Ich kann diese Frage nicht abschließend beantworten, aber es ist für die Handlung auch unerheblich, denn die Outdoor-Szenen dienen dazu, alle Gefangenen an einem Ort zusammenzubringen, damit wir Zuschauer auf eine dramatisch interessante Weise erfahren können, was Jamie und Tom Christie verbindet oder auch nicht. Rund zwanzig Minuten werden auf die Sequenzen in Ardsmuir verwendet, um das Konfliktpotential zwischen den beiden zu etablieren. Meiner Meinung nach ist nicht eine Sekunde davon vergeudet, wenn wir Tom als talentlosen, scheiternden Anführer im Vergleich zu Jamie sehen, dem das Führen, Verhandeln und Sorgen im Blut liegt und es ihm scheinbar mühelos von der Hand zu gehen scheint. Der Ausflug in die Vergangenheit zeigt nicht nur, dass Jamie und Tom nicht auf derselben Seite stehen – weder religiös, noch politisch, noch in Bezug auf gegenseitige Sympathien und Respekt – sondern auch, dass Jamie ein geborener Anführer ist. Auch wenn er zu Beginn seiner Gefangenschaft in Ardsmuir seine Ruhe haben möchte und sich daher zunächst nicht in die vorgehenden Konflikte einmischt, kann er am Ende nicht aus seiner Haut und macht das, was er am besten kann – Menschen leiten, lenken und zu einer Einheit zusammenbringen. Mühelos erreicht er seine Männer oder seine Gesprächspartner auf der Ebene, auf der sie erreicht werden müssen und stellt sich ohne Probleme auf jeden individuell ein. Wo Führung benötigt wird, führt Jamie, wie in der Auseinandersetzung mit Toms Männern. Wo klare Worte notwendig sind, spricht Jamie sie aus, wie in der Szene, in der er dem britischen Soldaten mitteilt, dass die Männer wegen des Todes von James McCready nicht arbeiten werden. Wo politisches Fingerspitzengefühl angeraten ist, verhandelt Jamie mit Geschick und Raffinesse, wie bei dem Treffen mit dem Harry Quarry, dem Kommandanten von Ardsmuir, dem Jamie die Aufnahme bei den Freimaurern mit stichhaltigen Argumenten aus den Rippen leiert. Wo Empathie angebracht ist, findet Jamie beruhigende und liebevolle Worte, wie für James McCready, der um seine Frau trauert.
Auch werden wir Zuschauer in diesen Minuten daran erinnert, dass Jamie seine Sassenach auch nach all den Jahren nicht vergessen hat, wie sehr er immer noch unter dem Verlust der Liebe seines Lebens leidet und wie er Claire in seinen Erinnerungen am Leben hält. Er sagt zu James McCready: “If she loves you as you love her, she’s always wi’ ye, lad. Bring her to mind. She’ll come.” Wenn Jamie ausgepeitscht wird, spendet ihm der Gedanke an Claire Trost und Kraft und wie bereits in Folge 301 in der kalten, dunklen Nacht auf dem Schlachtfeld von Culloden helfen ihm seine Erinnerungen an Claire auch hier, diese Tortur durchzustehen.

Was sonst noch zu erwähnen wäre:
Wenn mich mein schottisches geographisches Auge nicht komplett im Stich lässt, sind die Außenaufnahmen der Ardsmuir Szenen in Glencoe gedreht worden und das Gefängnis wurde per CGI hinzugefügt. Mein erste Reaktion bei dieser Szenerie – Bonnie Scotland, endlich!

Wer von euch hätte nicht auch gerne Murtagh in Ardsmuir gesehen? Aber wir wissen nicht, wann er in das Gefängnis gekommen ist und offensichtlich war es nicht zu Jamies Anfängen dort. Aber ich schätze es sehr, dass wir mit Lesley und Hayes alte Kameraden aus Staffel 3 und 4 wiedertreffen, die Jamie auch noch heute mit “MacDubh” ansprechen.

Diana hat übrigens erwähnt, dass sie die Serienverantwortlichen darauf hingewiesen hat, dass fast alle Gefangenen in Ardsmuir Jakobiten waren, auch Tom Christie. Die Verantwortlichen entschieden sich aber in Bezug auf das Storytelling, den religiösen Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten zu zeigen und der Einfachheit halber den Begriff Jakobit als ein Synonym für Katholiken zu verwenden. 

Das Lied, das Jamies “Männer” als Provokation für Tom und seine Protestanten singen, heißt “Hey, Johnnie Cope“. Der Text verspottet den britischen General Sir John Cope, nachdem die Jakobiten seine Truppen in der Schlacht von Prestopans am 21. September 1745 besiegt haben.


The Christies are in Town (oder auf Frasers Ridge)
Herzlich Willkommen Familie Christie
“Any friend of Mr. Fraser’s is welcome.” sagt Roger und mit diesen freundlichen und einladenden Worten tritt er eine Lawine im OL-Universum los, die noch lange nachhallen wird. Als Buchleser musste ich bei diesen Worten schmunzeln, weil Roger unbewusst zwei Unwahrheiten gesprochen hat. Erstens ist Tom Christie kein Freund von Jamie und zweitens ist er auf Frasers Ridge nicht willkommen. You know nothing, Roger Mac! (Halt, das war in einem anderen Fandom, oder?)
Der nonverbale Dialog zwischen den Frasers und den MacKenzies, besonders zwischen Jamie und Roger, ist äußerst amüsant anzusehen und Jamies Mimik ist unbezahlbar. Vor allem der Blick, den er Roger zuwirft, als sein Schwiegersohn ihm gegenüber in Bezug auf die zukünftige Wohnsituation der Familie Christie gesteht: “To stay. To settle here.”
Jamies mühevolle Beherrschung ist spürbar und nicht nur, weil er mit seinem linken Zeigefinger an den Dreispitz tippt, den er in seiner Hand hält (Ist es nicht schön, dass die Serienverantwortlichen auch nach so vielen Jahren immer noch Wert auf diese Kleinigkeiten legen und wir Fans dieses sehr wertschätzen?). Jamie muss sich zusammenreißen, um Roger nicht im Beisein von Tom zu fragen, ob er seinen Verstand verloren hat. Auch entsteht der Eindruck, dass Jamie für den Bruchteil einer Sekunde darüber nachdenkt, wo er am besten die Leiche seines Schwiegersohnes verstecken kann, nachdem er ihm den Hals umgedreht hat. Und Roger weiß, dass er mit seiner Einladung an die Christies in das größte Fettnäpfchen zwischen Frasers Ridge und River Run getreten ist und es belastet ihn, da sich die in der Vergangenheit oft angespannte Schwiegervater-Schwiegersohn-Beziehung in der letzten Zeit entspannt hatte. Poor Roger!

Honorable Scars
Die Szene, in der Claire die verletzte Hand von Tom zusammenflickt, hat mir sehr gut gefallen, weil sie nicht nur sehr buchnah verfilmt ist, sondern auch von allen Beteiligten gut umgesetzt wurde. Zum einen, weil man als Zuschauer die angespannte Stimmung zwischen Jamie und Tom zwischen den Zeilen sehen kann. Zum anderen, weil Jamie sein Amüsement über Toms kurzzeitigen Schwächeanfall nicht wirklich verbergen kann und auch nicht verbergen will.
Nachdem Claire Toms Wunde genäht hat, dankt er ihr und bevor er den Raum verlässt, teilt er noch eine Spitze gegen Jamie aus, in dem er sagt:
“At least mine will be an honorable scar.”  Ich traue meinen Ohren nicht! Oh nein, Tom Christie, du unverschämter, arroganter Bastard! In Jamies Narben stecken mehr Ehre und Achtung, als du jemals in deinem Leben erreichen wirst. Schäm dich! Ich, an Jamies Stelle, hätte Tom und seine Sippschaft spätestens jetzt von Frasers Ridge verbannt und Mr. Christie an die Mohawks verschenkt. Aber Jamie ist ein Ehrenmann, der zu seinem Wort steht, denn Jamie sagt zu Claire: “No, when I sent out word to all Ardsmuir men, couldn’t very well say all of them but one.” Daher darf Tom als ehemaliger Ardsmuir Gefangener sich nicht nur auf der Ridge ansiedeln, sondern wird mit seiner Familie und dem Rest der Neuankömmlinge zu einem üppigen Willkommens-Essen eingeladen. 

BTW: Warum arrangieren Lizzie und Mrs. Bug die Kuchen auf dem Tisch immer wieder neu? Gibt es dazu einen Grund? Was soll der Sinn dahinter sein, außer dass ich hier überflüssige Fragen stellen muss?

My Word is Law
Als ob ein Antagonist, in Gestalt von Tom Christie himself, in einer Folge nicht ausreicht, taucht Richard Brown mit seinen Männern auf Fraser Ridge auf, da Allan Christie sein Schießpulver-Horn gestohlen hat. Während ich immer noch versuche herauszufinden, wann Allan den Browns so nahe gekommen ist, um dieses Horn zu stehlen, entwickelt sich die Szene auf dem Bildschirm zu einem interessanten Kräftemessen. Abgesehen von dem schon flächenbrandgroßen Konflikt zwischen Jamie und Tom, schwelt auch der Alte zwischen den Frasers und Browns immer noch vor sich hin und wartet nur auf eine Einladung, lichterloh brennen zu dürfen. Was der Bruder von Richard Browns Claire in der letzten Folge angetan hat, ist von Seiten der Frasers nicht vergessen und Claire hat verständlicherweise mit dem Auftauchen der Browns eine harte Zeit und verlässt fluchtartig das Geschehen, um sich im Haus wortwörtlich in Sicherheit zu bringen. Zweifelsohne hat auch Richard Brown nicht vergessen, wen er für den Tod seines Bruder verantwortlich macht, wer ihm dessen Leiche vor die Füße gelegt hat und an wem er sich früher oder später rächen wird. Daher heißt es in dieser Szene Jamie gegen Richard Brown und Jamie gegen Tom Christie. Obwohl Jamie verbal an zwei Fronten kämpft, meistert er diese Situation mit diplomatischen Geschick, auch wenn Richard Brown die Situation so manipuliert, dass Jamie sich am Ende gezwungen sieht, Allan vor aller Augen zu bestrafen. Meine Hochachtung gilt der äußerlichen Ruhe, die Jamie in der gesamten Situation an den Tag legt, obwohl er innerlich vor Wut kocht.
Jamie macht Tom seinen Standpunkt klar und deutlich und weist ihn mit den Worten “If you’re to stay, then my word at Fraser’s Ridge is law.” in seine Schranken und zeigt ihm damit, wer auf Frasers Ridge die Autorität innehat. Hey Tom – Mark me, aber frag dich mal, warum es F-R-A-S-E-R-S Ridge und nicht Christies Farm heißt? Auch übt Jamie mit seiner Bemerkung You should see to your son.” unverblümt Kritik an der Art und Weise, wie Tom als Vater agiert und er gibt ihm zu verstehen, dass Tom die Belange und das Wohlergehen seiner Familie vor Gott stellen sollte, denn für Jamie zählt immer nur eines – Family first!

Bevor mit der Boston Tea Party im Dezember 1773 die amerikanische Revolution beginnt – vielen Dank an Roger für diese Erinnerung durch seine Bemerkung “Imagine how many good cuppas are gonna be tossed into that bloody harbor.” gegenüber Brianna – möchte Jamie in der ihm verbleibenden Zeit in Ruhe, Frieden und Harmonie mit seiner Familie und seinen Pächtern auf seinem Land leben. Daher lehnt er zunächst Major MacDonalds Angebot, Indianeragent zu werden, ab, um es am Ende doch zu akzeptieren, denn Jamie kann nicht zulassen, dass jemand wie Richard Brown diesen Posten übernimmt.

BTW: Ob Adso in einer der nächsten Folgen wohl noch Gelegenheit bekommen wird, um Major MacDonalds Perücke zu attackieren?

Out-of-Character?
Claire
Auch wenn Claire gegenüber Brianna behauptet “I’m fine, darling”, wird spätestens beim Auftauchen der Browns klar, dass dem nicht so ist. Und es ist vollkommen in Ordnung und nachvollziehbar, dass Claire weit von “fine” entfernt ist und dass sie immer noch Albträume heimsuchen, denn sie ist in Folge 512 durch die Hölle gegangen.
ABER ich kann mir nicht vorstellen, dass Buch-Claire Äther missbräuchlich benutzen würde, um sich in einen traumlosen Schlaf zu flüchten und so mit ihrer PTBS umgeht. Ich hoffe nur, dass sich meine Befürchtungen nicht erfüllen und die Serienverantwortlichen diesen Pfad als Claires Bewältigungsmechanismus nicht gehen werden und es somit ein einmaliges Vorkommen gewesen ist. Denn Claire als Äther-schnüffelnde Abhängige ist für mich unvorstellbar!

BTW: Ist Äther nicht sehr leicht entflammbar? So erklärt es Claire zumindest in Kapitel 35 in “Ein Hauch von Schnee und Asche” UND brennt nicht das “Big House” bis auf die Grundmauern nieder, nur weil Young Ian einen Streichholz in der Nähe des Äthers entzündet? Ich frage daher für einen Freund: warum nutzt Claire dann eine Kerze und somit eine offene Flamme in der Nähe ihres Äthers? Ist TV-Äther schwerer entflammbar als Buch-Äther?

Jamie & Claire
Ich hadere leider immer noch mit der intimen Szene zwischen Jamie und Claire. Ich kann nicht genau sagen warum, aber sie hat sich für mich nicht “richtig” angefühlt und der Funke ist bei mir nicht übergesprungen. Da haben wir meiner Meinung nach viel bessere, liebevoller und zärtliche Momente gesehen. Himmel, selbst die Szene  in Folge 205, wenn Jamie und Claire über ihr ungeborenes Kind sprechen, ist intimer und romantischer als das hier.

 

Bis auf diese beiden Kritikpunkte hat mir die Folge sehr gut gefallen und es war ein starker Start in die sechste Staffel mit vielen Plothinweisen, denen wir in den kommenden pandemiebedingt leider nur sieben Episoden folgen werden. Es tat so unendlich gut, nach so langer Zeit meine Lieblingsserie wiederzusehen und ich kann es kaum erwarten, bis die nächsten Folgen ausgestrahlt werden. 

Je suis prest für spannende Konflikte und interessante Handlungsstränge in den nächsten zwei Monaten!

@ Yvonne Pirch


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